Pop- und Gospelklänge im Weihnachtskonzert der „Sacropops“
„Stille Nacht“ ist sicher das weltweit bekannteste traditionelle Weihnachtslied. Doch ein klassisches Weihnachtsprogramm erlebten die zahlreichen Zuhörer und Zuhörerinnen keineswegs im Konzert des Gospelchors „Sacropops“ in der Waldalgesheimer Evangelischen Kirche. Denn der Chor verzichtete auf Traditionslieder und setzte stattdessen auf Weihnachtliches aus Film, Musical, Pop und natürlich Gospel – durchweg englischsprachig. Das vielfältige Konzert unter Leitung von Peter Schnur moderierte Uta Köpke-Ramberger.
Zu Gast bei den Sacropops: Christian Niesel
35 Sängerinnen und Sänger, darunter einige Chorneulinge, unterhielten im Wechsel und gemeinsam mit Christian Niesel das Publikum. Bariton Niesel, der bereits zum zweiten Mal in Waldalgesheim gastierte, glänzte mit mehreren Solobeiträgen, pianistisch stets sensibel begleitet durch Chorleiter Peter Schnur.
„Have yourself a merry little Christmas“ „Someday at Christmas“, „Grown up Christmas List“ und sein Lieblingslied „Who would imagine a King?“ interpretierte der Solist überzeugend mit gefühlvoller Stimme und expressiver Gestik. Das Publikum reagierte freigiebig mit wohlverdientem Beifall.
Temperamentvolles und Besinnliches
Die „Sacropops“ hatten auch dieses Jahr wieder temperamentvolle neue Stücke mitgebracht. Ein lebhaftes Liebeslied aus dem Popbereich – „Love Shine a Light“ – sorgte gleich zu Konzertbeginn für gelöste Stimmung. Danach setzten die Gospellieder „Tell me, tell me“ und „Jesus what a wonderful Child “ mitreißende rhythmische Akzente. Da klopfte mancher Fuß im Publikum den Takt mit. Der aus dem Musicalfilm „Spirited“ stammende Titel „That Christmas Morning Feelin‘“ entführte die Anwesenden temporeich und ein wenig augenzwinkernd in die geheimnisvolle Sphäre der weihnachtlichen Spuk- und Gespenstergeschichten.
Doch Tempo und Rhythmus brauchen wirksame Kontraste. Für ein paar Momente der Besinnlichkeit im Konzert sorgte daher „A Star is Shining Tonight“, auf der Violine begleitet durch Chorsängerin Friederike Bültmann. Gemeinsam mit Solist Niesel gelang dem Chor bei „I love the Lord“ aus dem Film „The Preacher’s Wife“ ein besonders stimmungsvolles musikalisches Miteinander. Nach einem Moment andächtigen Schweigens brandete lange anhaltender Applaus auf.
Ein Weihnachtskonzert also ohne ein einziges traditionelles Weihnachtslied? Nicht ganz, denn zum Konzertende wurde das begeisterte Publikum mit „Stille Nacht“ als Zugabe belohnt. Ein ganz klassisches Ende also in einem abwechslungsreichen Pop- und Gospelprogramm!
Ausblick
Nach Weihnachten macht der Chor eine kurze Pause und beginnt am 16. Januar wieder mit den regulären Proben. Ein Highlight des kommenden Jahres wird die Neuauflage des beliebten Gospelworkshops, dieses Mal unter Leitung von Thorsten Mühlberger (11. – 13. April 2025). Der Chor freut sich auf Interessenten, die im Workshop mit den „Sacropops“ singen wollen. Informationen zur Anmeldung erfolgen rechtzeitig.